Instrumentenkunde
Blechblasinstrumente
Bei diesen werden Töne durch Schwingungen der Lippen in einem kesselförmigen Mundstück erzeugt.
F-Horn / Es-Horn
Das Horn wurde aus dem ursprünglichen Waldhorn entwickelt und ist eines der "längsten" Blasinstrumente. Würde man es "abwickeln", so hätte es die stattliche Lange von 3,60 m. Nur die Bass-Tuben (B oder C) sind "länger" (bis 5,50 m). Im Blasorchester werden Hörner eingesetzt, die in Es oder F gestimmt sind. Diese sind spiel- und grifftechnisch genau gleich. F-Hörner haben den Vorteil, dass sie durch einen Stimmbogen (Rohrstück) auf Es "umgestimmt" werden können.
Das Horn wurde aus dem ursprünglichen Waldhorn entwickelt und ist eines der "längsten" Blasinstrumente. Würde man es "abwickeln", so hätte es die stattliche Lange von 3,60 m. Nur die Bass-Tuben (B oder C) sind "länger" (bis 5,50 m). Im Blasorchester werden Hörner eingesetzt, die in Es oder F gestimmt sind. Diese sind spiel- und grifftechnisch genau gleich. F-Hörner haben den Vorteil, dass sie durch einen Stimmbogen (Rohrstück) auf Es "umgestimmt" werden können.
Das Horn hat einen großen Tonumfang und ein vielfältiges Klangbild. In der tiefen Lage klingt es weich, im mittleren Bereich voll und majestätisch und in der hohen Lage können auch scharfe und schrille Signale (wie beim Jagdhorn) gespielt werden.
Die Hörner bilden zusammen mit den Tenorhörnern und Posaunen das harmonische und rhythmische Fundament im Blasorchester. In der modernen sinfonischen Blasmusik gewinnen die Hörner immer mehr an Bedeutung, es gibt bereits Blasmusikliteratur, die ohne einen kompletten Hörnersatz nicht aufführbar sind.
Trompete
​Die Trompete gehört zur Familie der harten Blechblasinstrumente.Sie kann mit ihrem hellen, strahlenden Klang ein ganzes Orchester übertönen. Die klassische Trompete, ist die Konzert-Trompete mit drei Zylinderventilen. Vor allem in der Unterhaltungsmusik wird oft die sog. Jazz- Trompete mit Perinet-Ventilen verwendet.
​Trompeten sind nicht, wie oft angenommen wird,die Hauptmelodie-Instrumente. Sie haben zwar öfters Melodie-Teile zu spielen, ihr Spezialgebiet sind aber scharfe, rhythmische Einwürfe (Trompeten- Signale) und ab und zu rhythmische und harmonische Begleitungen.
Flügelhorn
Das Flügelhorn gehört zur Familie der weichen Blechblasinstrumente. Es sieht der Trompete ähnlich, hat den gleichen Tonumfang und ist auch gleich wie eine Trompete zu spielen, sein Klang ist aber viel wärmer und weicher. Der optische Unterschied zur Trompete besteht in einer etwas weiteren Bauform (Mensur).
​Aufgrund des weichen und angenehmen Klangs spielen Flügelhörner im Blasorchester meistens die Melodie- oder Führungs-Stimme.
Bei Flügelhornisten wird ein hoher Anspruch an ihre Fähigkeiten gestellt. Präzision, Schnelligkeit, Ausdruckskraft und viel Gefühl für Melodie und Klang sind hier gefordert - kein Instrument für Faulenzer. Als Gegenleistung dürfen sie bei fast allen Stücken die schönsten Melodiestimmen spielen.
Posaune
Die Posaune gehört zur Familie der harten Blechblasinstrumente.
Als einziges Blasinstrument hat die Posaune anstatt der Ventile einen sogenannten Zug. Durch das Herausziehen des Zuges wird das Rohr verlängert und dadurch die Tonhöhe verändert.
Es gibt auch Zugposaunen mit einem zusätzlichen Ventil in Höhe des Schallstückes, dem sog. Quartventil. Mit diesem Ventil können Passagen, die schnelle und weite Zugbewegungen erfordern, einfacher gespielt werden.
Weniger verbreitet ist die Ventilposaune, die zwar die Bauform einer Posaune, jedoch keinen Zug, sondern Ventile hat. Sie wird grifftechnisch wie ein Tenorhorn oder eine Trompete gespielt.
Der Vorteil des Zuges besteht in der stufenlosen Regulierbarkeit der Tonhöhe (Glissando-Effekt). Es können Effekte erzeugt werden, die andere Blechbläser nur sehr mühevoll mit den Lippen oder gar nicht zustandebringen.
Der Ton ähnelt dem der Trompete, klingt aber eine Oktave tiefer und ist noch variabler. Man kann klare und scharfe Töne erzeugen, dass es nur so fetzt, man kann sie laut und volltönend, aber auch genauso weich und gefühlvoll spielen.
Das Prinzip der Tonerzeugung und das Mundstück ist bei der Posaune gleich, wie beim Tenorhorn/Bariton. Deshalb ist es kein großes Problem, zwischen diesen Instrumenten zu wechseln.
Die Verwendung der Posaune im Blasorchester hängt stark vom jeweiligen Musikstil ab. In der Marschmusik wird sie oft als Führungsinstrument eingesetzt. In der volkstümlichen Blasmusik sorgt sie meist dezent und harmonisch für eine saubere Rhythmik und in der sinfonischen Blasmusik ist sie ein wichtiges Harmonie- und Solo-Instrument.
Tenorhorn / Bariton / Euphonium
Das Tenorhorn und das Bariton (auch Euphonium oder Baritonhorn genannt) gehören zur Familie der weichen Blechblasinstrumente. Sie klingen eine Oktave tiefer als das Flügelhorn und haben den gleichen Tonumfang, wie die Posaunen, klingen aber viel weicher, als die Posaunen. Der Unterschied zwischen Tenorhorn und Bariton liegt in der Bauform (Mensur), das Bariton ist etwas weiter gebaut, als das Tenorhorn.
Viele Tenorhornisten verwenden heute ein Bariton anstelle eines Tenorhorns, da diese Instrumente bedingt durch ihre weite Bauform noch weicher klingen, sie sind aber speziell im hohen Tonbereich schwerer zu spielen.
Tenorhöher und Baritone haben wie die Flügelhörner und Trompeten standardmäßig drei Ventile. Es gibt aber auch Instrumente mit vier Ventilen. Das vierte Ventil hat die gleiche Funktion bzw. Auswirkung, wie bei der Posaune das Quartventil und wird bei Tenorhorn/Bariton aber nur im tiefen Bereich oder allenfalls für Hilfsgriffe benötigt.
Tenorhorn und Bariton sind typische Instrumente der volkstümlichen Blasmusik. Sie unterstützen die Flügelhörner bei der Melodieführung und haben häufig harmonische Begleitstimmen und Neben- oder Gegenmelodien zu spielen. In fast jedem Stück haben sie einen eigenen Solo-Part.
Vor allem bei der böhmischen Blasmusik bestimmen Tenorhorn und Bariton mit ihrem weichen, runden "Sound" zusammen mit den Flügelhörnern den Klang der gesamten Kapelle.
Das Prinzip der Tonerzeugung und das Mundstück ist beim Tenorhorn/Bariton gleich, wie bei der Posaune. Deshalb ist es kein großes Problem, zwischen diesen Instrumenten zu wechseln.
Bei Tenorhornisten wird ein hoher Anspruch an ein sicheres und sauberes Spiel in den höchsten Tonlagen gestellt. Dies erfordert einen sehr guten Ansatz und ein sicheres Gefühl für Intonation (Stimmung der Töne und Instrumente).
Tuba / Bass
Die Tuba gehört zur Familie der weichen Blechblasinstrumente.
Sie ist das größte Instrument in der Kapelle. Deshalb ist auch eine gewisse Körpergröße und ein robuster Körperbau für das Erlernen oder Spielen einer Tuba Voraussetzung. Ein jugendliches Nachwuchstalent kann auch zuerst Trompete, Flügelhorn oder Tenorhorn erlernen und später dann problemlos auf die Tuba umsteigen.
Die Tuba ist das Fundament im Blasorchester und spielt die Bass-Stimme. Dies kann je nach Musikstück einfach bis höchst anspruchsvoll sein.
Die Tuben sind im Blasorchester zusammen mit den Hörnern, Posaunen und dem Schlagzeug für Rhythmus und Harmonie zuständig, deshalb müssen Tubisten auch ein sehr gutes Gefühl für Harmonie und Rhythmus haben.
Holzblasinstrumente
Hier werden Töne meist durch Schwingungen eines (Holz)Blattes erzeugt (Ausnahme Flöte).
Querflöte / Piccolo
​Die Querflöte gehört zur Gattung der Flöten und ist deshalb ein Holzblasinstrument, auch wenn Querflöten heute fast ausschließlich aus Metall gefertigt werden. Es gibt große und kleine Querflöten. Die kleinen klingen eine Oktave höher und werden auch Piccolo genannt.
Die Tonerzeugung funktioniert wie beim "Flaschenblasen", ein Luftstrom wird über eine Kante geblasen und dabei "zerschnitten". Ein Teil der Luft gelangt in die zylindrische Röhre der Flöte und bringt die dort befindliche Luftsäule zum Schwingen. Durch Öffnen und Schließen der Klappen wird die Luftsäule im Rohr so beeinflußt, dass verschiedene Tonhöhen entstehen. Die (große) Querflöte hat einen weichen, tragenden Klang, die (kleine) Piccolo-Flöte dagegen ist scharf und durchdringend.
Querflöten sind in der Intonation (Stimmung) - vor allem im oberen Tonbereich - sehr empfindlich und erfordern vom Spieler ein sehr gutes Gehör.
Klarinette
Die Klarinette gehört zur Familie der Holzblasinstrumente. Die Tonerzeugung erfolgt mit einem einfachen Rohrblatt. Dies ist ein dünnes Holzplättchen am Mundstück, das durch die vorbeiströmende Luft hin- und herschwingt (vibriert) und dadurch die Luftsäule im Inneren der Klarinette zum Schwingen bringt. Die Tonhöhe wird durch Öffnen und Schließen von Löchern und Klappen am Instrumentenkörper verändert.
Die Klarinette hat einen großen Tonumfang und bietet dem Spieler viele Möglichkeiten zur klanglichen Gestaltung. Im tiefen Bereich klingen die Töne voll und warm, in der Mitte, d.h. wenn alle Klappen und Löcher geöffnet sind, eher etwas ausdruckslos und in den oberen bis höchsten Lagen sehr kräftig und sogar teilweise schrill.
Je nach Musikstück haben die Klarinetten unterschiedliche Aufgaben. Sie sind oft melodieführend, sorgen aber aufgrund ihrer Beweglichkeit mit allerlei Trillern, Läufen und Verzierungen für Brillanz und Farbe im Blasorchester.
Klarinetten werden in verschiedenen Tonlagen und Stimmungen gebaut. Im Blasorchester wird hauptsächlich die B-Klarinette eingesetzt. Teilweise findet auch die etwas kleinere Es-Klarinette Verwendung, die jedoch aufgrund ihres harten und scharfen Klangs nicht bei allen Musikstücken geeignet ist.
Saxophon
Obwohl es vollkommen aus Metall ist, gehört das Saxophon trotzdem zu den Holzblasinstrumenten. Dies liegt in der Anblastechnik begründet, denn genau wie bei den Klarinetten wird der Ton durch ein Schnabelmundstück mit einfachem (Holz-) Rohrblatt erzeugt. Die Klappenmechanik ist aber eher mit der, der Flöte als mit der einer Klarinette verwandt.
Saxophone gibt es in verschiedenen Variationen und Größen. Im Blasorchester werden fast ausschließlich das Alt-Saxophon in Es und das Tenor-Saxophon in B verwendet.
Seltener das Bariton-Saxophon und nur für ganz spezielle Fälle das Sopran-Saxophon.
Die Aufgaben des Saxophon-Satzes im Orchester sind sehr abwechslungsreich. Neben Melodie-Stimmen oder eigenen Solo-Parts unterstützen sie auch andere Register, wie z.B. Tenorhorn (Tenor-Saxophon) oder Flügelhorn und Trompeten (Alt-Saxophon).
Schlaginstrumente
Bei den Schlaginstrumenten gibt es "nicht stimmbare" und "stimmbare" Schlaginstrumente, Stabspiele und Effektinstrumente.
Nicht stimmbare Schlaginstrumente
​Das am häufigsten benutzte nicht stimmbare Instrumentarium ist das sogenannte kombinierte Schlagzeug (Drum Set). Es besteht aus einer großen Trommel (Base Drum), einer Marschtrommel (Snare Drum), mehreren kleineren Trommeln unterschiedlicher Größe (Tom-Toms) und verschiedenen Becken. Diese Batterie kann von einem einzigen Schlagzeuger bedient werden und ist in allen modernen Musikrichtungen zu finden.
Stimmbare Schlaginstrumente
Zu den stimmbaren Schlaginstrumenten zählen die Pauken. Dies sind Instrumente mit einem halbkugelförmigen Resonanzkörper und einem waagerecht darübergespannten Fell. Sie werden meist paarweise gespielt und haben eine (be)stimmbare Tonhöhe.
Stabspiele
Lyra, Glockenspiel, Xylophon, Marimbaphon, Vibraphon
Effektinstrumente
Triangel, Tamburin/Schellenring, Castagnetten, Maracas, Claves, Rassel, Holzblöcke, Vogelstimmenpfeifen, usw.